Donnerstag, 5. April 2012

„INDAH INDONESIA“


„INDAH INDONESIA“
oder
„Meine vier Meilensteine in Indonesien“



Meilenstein # 1: Mein Reise-Jahrestag

Am 26.10.2011 war ich genau ein Jahr auf Reisen. Diesen Tag verbrachte ich in einem Bus von Yogyakarta zum Mt. Bromo, einem noch aktiven Vulkan im Osten Javas. Die Fahrt dauerte den ganzen Tag und dort oben war es angenehm kühl – um nicht zu sagen kalt – im Vergleich zu der brütenden Hitze im Tiefland.
Leider hatte ich am nächsten Morgen überhaupt kein Glück: vom Aussichtspunkt, den wir um 5 Uhr morgens erklettern mussten um den atemberaubenden Sonnenaufgang über Mt. Bromo erleben zu können, war bis auf eine dicke Wolkendecke nichts zu sehen! 
Dem noch aktiven Mt. Bromo konnte man dafür später bis in den rauchigen Krater gucken! Das war ein Erlebnis, das ich wirklich nicht missen möchte. 



Meilenstein # 2: Mein zweiter Geburtstag auf Reisen

Meinen 27ten Geburtstag verbrachte ich mit Torill auf Bali. Torill hatte ich vor genau einem Jahr bei meiner ersten Tour in Amerika kennen gelernt und wir verstanden uns auf  Anhieb. Ein Jahr später trafen wir uns wieder – am anderen Ende der Welt.
Wir waren an meinem Geburtstag in Ubud, einer wunderschönen Stadt in Inland Balis. Ubud ist sowas wie die Kulturhauptstadt der Insel: es gibt viele traditionelle Shows, eine Menge Tempel und Museen mit alten Gemälden, es finden Yogakurse in Reisfeldern statt, an jeder Ecke wird der Bioanbau gepriesen, man kann Wanderungen oder Radtouren durch die umliegenden Reisfelder unternehmen und wer weder auf Kultur noch Spiritualität noch körperliche Ertüchtigung steht, kann sich in einer der vielen Bars, beim Shopping oder im Monkeyforest vergnügen.
Ubud bietet für jeden etwas und wir verbrachten mehrere Tage an diesem wunderbaren Ort.
An meinem Geburtstag unternahmen wir einen tollen Tagesausflug zu mehreren Tempel um Ubud herum , zu einem See mit 2 Vulkanen und zu einer gigantischen Reisterrasse (mein persönliches Highlight des Tages). Abends bekam ich sogar ein Stück Geburtstagskuchen.  Es war ein wundervoller 2ter Geburtstag auf Reisen!



Meilenstein # 3: Mein erster richtiger Job als Divemaster

Kurz vor Ausreise aus Indonesien bekam ich einen Job als Divemaster bei Diveconcepts in Tulamben angeboten. Darum flog ich nur kurz nach Kuala Lumpur um mein Visum für Indonesien zu verlängern und gleich wieder zurück nach Bali um meinen Job anzutreten.
Tulamben ist ein verschlafenes Dorf im Norden Balis am Fuße des Mt. Agung und ist am bekanntesten wegen dem Schiffwrack „USAT Liberty“, welches vor über 60 Jahren nur einige Meter vom Strand entfernt gesunken ist. 
Die Arbeit dort machte sehr viel Spaß, ich machte in der kurzen Zeit dort über 60 Tauchgänge und sah fast täglich einen oder mehrere Schwarzspitzen Riffhaie, die sich jeden Morgen am Strandabschnitt direkt vor unserer Türe tummelten.
Obwohl es dort nicht sehr viele Tauchplätze gibt, machte jeder Tauchgang aufs Neue sehr viel Spaß und war immer anders. Die Unterwasserwelt ist außerordentlich vielfältig und manche Tauchstellen erinnerten mich an das Riff bei „Findet Nemo“. 


Vor allem das Wrack war bei jedem Tauchgang anders und je nach Tageszeit, Lichtverhältnissen und Wetter änderte sich das Aussehen des versunkenen Schiffes und dessen Bewohner.
Vor allem die Nachttauchgänge machten mir dort endlich Spaß – nein – ich liebte sie sogar! Am schönsten war der Nachttauchgang bei Vollmond, bei dem wir zuerst einen blutroten Mondaufganng bewundern konnten und anschließend keine Taschenlampen brauchten, denn der volle Mond beleuchtete das Wrack.

Durch die Arbeit bei Diveconcepts durfte ich auch einen indonesischen Hochzeit miterleben, denn der Sohn des Besitzers des Hauses, in dem ich lebte, feierte Hochzeit und die ganze Belegschaft war eingeladen . Ich wurde sogar in ein indonesisches Kleid gezwängt, dass mir aber viel zu klein war.



Die Arbeit dort hatte aber auch Schattenseiten: da ich meist vier, manchmal fünf Tauchgänge am Tag machte, bekam ich ganz schlimme Blasen an den Fersen, die durch die viele Arbeit und die ständige Feuchtigkeit nicht heilen konnten. Außerdem bekam ich ein schmerzhaftes  Schwimmerohr und hätte eigentlich gar nicht tauchen gehen können, machte es aber trotzdem – und das war überaus unangenehm.



Meilenstein # 4: Heimatbesuch

Kurz vor Weihnachten habe ich erfahren, dass meine Oma gestorben ist. Ich brach sofort alle meine Zelte ab, kündigte den Job als Divemaster und buchte den nächsten Flug nach Hause, denn ich wollte unbedingt bei der Beerdigung dabei sein.
Außerdem konnte ich Weihnachten und Silvester im Kreise meiner Lieben verbringen, meine Familie und Freunde wiedersehen und die Infektion, die ich durch die Blasen an den Fersen bekommen hatte, auskurieren.
Eigentlich wollte ich nur einen oder zwei Monat/e in Deutschland bleiben . Es wurden am Ende aber  3 Monate, denn kurz nach dem Tod meiner Oma ist auch noch mein Opa gestorben.



Ich bin über jeden dieser Meilensteine sehr glücklich, vor allem über den Heimatbesuch, denn ich hatte meine Familie und Freunde nach fast 14 Monaten auf Reisen schon sehr vermisst und es war toll, alle wiederzusehen. 


Ich hatte wunderschöne aber auch recht schmerzhafte und harte Zeiten in Deutschland aber alles in allem bin ich überglücklich, den Schritt nach Hause unternommen zu haben.

Ich möchte meiner Familie und meinen Freunden für die tolle Zeit zu Hause danken! Ihr habt meinen Aufenthalt zu etwas ganz besonderem gemacht! 
Vor allem bin ich froh zu wissen, dass ich immer nach Hause kommen kann, egal was ist und egal wo ich bin! 


Es gibt allerdings noch einen Meilenstein #5... auf diesen möchte ich aber gar nicht zu sehr eingehen,  denn es ist alles noch so neu und frisch und unsicher…
Sicher ist aber, dass ich einen ganz wunderbaren Mann auf Bali kennen gelernt habe, ich habe einige wunderbare Tage mit ihm verbracht, ihn ein paar Mal in Deutschland getroffen und ich werde mit ihm in kurzer Zeit ein paar Monate auf Reisen gehen… alles weitere wird sich zeigen ;)

Und weiter geht es in 7 Meilenstiefeln immer der Nase nach zu neuen Abenteuern in Südostasien.
  
Viele Grüße vom anderen Ende des Regenbogens!
Eure Reisemulle



2 Kommentare:

  1. toller bericht. weckt fernweh!!!
    den mann musst du mir mal vorstellen :)

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