Donnerstag, 17. Februar 2011

Incredible !ndia: Delhi und Agra


Delhi

Mein erster Ausflug in Delhi war zum Qutub Minar mit Ramesh. Die Anlage ist wunderschön und sehr alt. Wir hatten einen Audioguide. Dieser ist aufgebaut wie ein Rollenspiel für Kinder und sehr lustig. Man lernt auch einiges über die Geschichte. Ich war sehr beeindruck. In der Anlage gibt es auch viele Vögel, vor allem Papageien und die Sonne wird immer mal wieder bedeckt von landenden oder startenden Flugzeugen. 


Später fuhren wir mit der Metro weiter nach Old Delhi, das pulsierende Herz der Stadt. Delhi ist im allgemeinen sehr laut, der Verkehr ist abartig, die Fahrzeuge – egal ob Autos, Motorräder oder Tuktuks - hupen die ganze Zeit mit oder ohne Grund. Die Straßen sind dreckig und staubig, alle fahren und laufen wie es ihnen gerade passt. Zwischendrin wühlen ein paar Schweine im Müll der überall rumliegt. Old Delhi setzt dem ganzen noch einen drauf. Alles ist nochmal um einiges schlimmer. Zusätzlich lagen ein paar Menschen auf der Straße, ich bin mir nicht sicher, ob sie dort geschlafen haben (was bei der Lautstärke eigentlich unmöglich scheint) oder ob sie einfach tot waren. Bewegt haben sie sich definitiv nicht.
Das Red Fort ist sehr beeindruckend von außen, von innen aber eigentlich nichts besonderes. Es gibt allerdings immer Preise für Ausländer und für Einheimische. Der Preis für Ausländer um einiges höher, aber immer noch nicht dramatisch. 



Manche Inder machten heimlich Fotos von mir, ein paar fragten Ramesh, ob sie ein Foto mit mir machen dürften, er sagte aber immer nein, was sehr gut war.
Auf der Heimfahrt in der Metro starrten mich die Inder unverfroren an, ich kam mir ein wenig vor wie ein Tier im Zoo. Es gibt zwar einen Bereich nur für Frauen, wegen Ramesh und damit ich ihn nicht verliere war ich im normalen Bereich. Ich entschied, dass ich, wenn ich alleine unterwegs bin, nur im Frauenbereich fahren werde.
Abends gingen wir auf eine indische Hochzeit. Noopur und Ramesh waren von einem Kollegen von Noopur, dem Bruder der Braut und gleichzeitig Gastgeber, eingeladen.
Noopur lieh mir einen ihrer vielen Sarees und zeigte mir auch, wie man ihn bindet - was gar nicht so einfach ist. Es ist auch nicht gerade einfach in einem zu laufen oder zu sitzen. Ich wollte lieber nicht drüber nachdenken, wie man damit aufs Häuschen gehen soll. 
Auf der Hochzeit trafen wir Kollegen von Noopur. Braut und Bräutigam kamen nacheinander erst gegen 10 Uhr bei der Hochzeitsgesellschaft an. Bevor sie eintrafen gab es kleine Köstlichkeiten zu essen sowie zu trinken. Ich dachte erst, das wäre das ganze Essen denn es war so reichlich und vielfältig. Als die Braut eintraf meinte Noopur, wir können jetzt zum Buffet gehen und das übertraf jegliche Vorstellungskraft: es gab so viele verschiedenen nord- und südindische Gerichte und auch ein paar westliche wie Nudeln. Es war aber alles rein vegetarisch. Ich konnte mich überhaupt nicht entscheiden, was ich essen soll. Zum Abschluss gab es noch viele verschiedenen Nachspeisen, eine besser als die andere.
Da wir keine Verwandten 1. und 2. Grades sind beglückwünschten wir Braut und Bräutigam nur kurz nach dem Essen, machten ein Gruppenfoto und verließen die Hochzeit wieder. So wäre das Tradition sagte mir Noopur. Die Verwandten blieben zu eigentlichen Zeremonie, die gegen 2 Uhr morgens stattfindet und bis in die frühen Morgenstunden dauert. Die Braut war atemberaubend schön, wie aus 1001 Nacht. Ich bin so froh, dass ich das erleben durfte.



Am darauffolgenden Tag fuhr ich alleine mit der Metro nach Delhi. Ich wollte in ein Museum, hatte aber vollkommen vergessen, dass ich kein Geld dabei hatte. Man schickte mich zum nächsten ATM ins höchste Gericht aber meine Kreditkarte funktionierte nicht. Ich beschloss, mir das India Gate anzusehen. Dort wimmelte es nur so von Menschen, hauptsächlich Schulklassen. Kaum war ich in Sichtweite vielen sie wie in Schwarm Mücken über mich her, alle wollten Bilder von oder mit mir, manche legten einfach so ihren Arm um mich. Ich fühlte mich wirklich unwohl und floh buchstäblich von dem Gelände. 



Ich fuhr von dort aus nach Connaught Place, um dort Geld abzuheben. Dort stellte ich fest, dass ich die falsche Kreditkarte dabei und die PIN für diese vergessen hatte. Völlig fertig mit den Nerven und mit 80 Rupies (ca 1,50 $) in der Tasche lief ich Tufail in die Arme. Er schien ein sehr netter Inder zu sein, sehr westlich und umgänglich, und ich ließ mich von ihm zu einem Kaffee einladen. Später fuhren wir zusammen zum Lodi Park. Er gab mir seine Nummer und versprach mir die beste Zeit in Indien mit ihm, sofern ich mich bei ihm melden würde. Dann brachte er mich zurück zur Metro und ich fuhr nach Hause. 



Als Ramesh heimkam klapperten wir zusammen alle Geldautomaten in Gurgaon ab, aber nirgends ging meine Karte. Ich war mir ziemlich sicher, dass irgendwas nicht stimmte und tatsächlich wurde sie gesperrt, weil jemand in Kolumbien versucht hatte, Geld abzuheben.
So stand ich also da, ohne Geld und ohne Möglichkeit, Geld zu bekommen, bevor ich am nächsten Tag früh morgens nach Agra aufbrach. Ramesh lieh mir Geld und ich bin ihm unglaublich dankbar dafür. Meine andere Kreditkarte würde in 48 Stunden wieder funktionieren. Und so machte ich mich fertig für Agra.

Agra und der
Taj Mahal



Der Taj Mahal wirkt sehr majestätisch, wie ein König, der nach seinem glorreichem Sieg das Schlachtfeld überblickt.
Er wirkt wie eine weiße Rose, die auf einem Müllberg erblüht ist.
Agra ist eine Müllhalde. Ich kann es nicht anders beschreiben. Es ist noch dreckiger und lauter wie Delhi und überall stehen Kühe, Schweine oder Kamele auf der Straße rum oder wühlen im Dreck.
Die Häuser sind einzige Bruchbuden, die Stadt ist wirklich alles andere als schön und ein krasser Gegensatz zum Taj.
Auf dem Weg zum östlichen Tor des Taj Mahal Geländes wurde ich gleich von vielen Schleppern belagert, die mich in die Läden ihrer Verwandten „schleppen“ wollten. Einer davon war recht nett und versprach mir einen Chai, ich vertröstete ihn aber auf später. Erstmal wollte ich den Fluss sehen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich vielen Einheimische, die mich anstarrten oder meine Hand schütteln wollten. Das Flussufer ist unglaublich dreckig und mitten in diesem Dreck entdeckte ich einen kleinen Altar. 



Auf dem Rückweg bemerkte ich einen kleinen 4 jährigen Jungen, der an den Straßenrand pinkelte. Er sah mich auch und wartete auf mich. Als ich ihn erreichte, bat er um einen Kuss, was ich verneinte. Dann frage er, ob er meinen Busen anfassen könnte. Ich war zutiefst geschockt und sagte ihm, er soll sich verzupfen.
Ich fand ein Dachterrassenrestaurant, das den „besten Blick auf den Taj“ versprach, wie alle. Sie sind auch alle vom Lonely Planet empfohlen. Das Thali war aber wirklich sehr lecker.

Gestärkt machte ich mich auf den Weg ins Gelände, davor brachte ich aber noch alle verbotenen Gegenstände wie Bücher, iPod und Ohrstöpsel, Pfefferspray, Tabak und Feuerzeug, Deo usw ins Hotel.
Der Taj Mahal war einfach atemberaubend. Er war noch schöner als ich es mir vorgestellt habe. Ein Denkmal der unendlichen Liebe und einer Königin mehr als würdig – prachtvoll, majestätisch, perfekt.

Obwohl es von Touristen nur so wimmelte (und die meisten davon waren überraschenderweise Inder) strahlte der Taj eine unglaubliche Ruhe aus und diese Ruhe ging auf mich über. Ich bemerkte ich vielen Menschen kaum, war einfach gebannt von diesem Gebäude, dem Innbegriff von Liebe.
Ich verbrachte einige Stunden dort, bis zum Sonnenuntergang. In dieser Zeit ließ ich einige Bilder von und mit mir machen und ein Junge verfolgte mich, bis ich ihm recht laut zu verstehen gab, dass ich seine Gesellschaft nicht wünsche und er sich verziehen soll. Kurz bevor ich gehen wollte, fragten mich 2 Jungs nach einem Foto und ich dachte mir, das ist jetzt aber wirklich das letzte für heute.
Ich habe leider ihre Freunde nicht gesehen. Sobald ich ja sagte, kamen sie alle angelaufen, es waren bestimmt 15 oder 20 und alle wollten ein persönliches Bild mit mir. Es dauerte als oeine Weile. Zum Schluss machten wir ein Gruppenbild, ich habe jetzt meinen persönlichen Harem.



Als ich das Gelände schweren Herzens verließ lauerte mir der Schlepper auf und bat mich einen Tee mit ihm zu trinken und Englisch zu reden, er wolle sein Englisch verbessern und später mal Arzt werden. Ich erklärte ihm dass ich auf gar keinen Fall etwas kaufen werde, schon gar keinen Stein (sein Onkel verkauft nämlich Marmor-Taj Mahals) aber er gab nicht auf. Also kam ich mit ihm, trank einen Tee, schnorrte eine Zigarette und verließ das Geschäft ohne etwas zu kaufen.
Auf dem Heimweg lief mir ein Teenie über den Weg und wollte einen Kuss von mir. Er ging sogar noch weiter und fragte, ob ich auf Sex stehe, ob ich Kamasutra mit ihm machen will und als ich alles verneinte meinte er, ich könne ja zumindest seinen Penis in den Mund nehmen. Ich war komplett verdattert und drohte ihm, ihm in die Eier zu treten wenn er nicht sofort verschwindet.
Außerdem sagte ich ihm, dass er nicht glauben braucht, dass wir aus dem Westen alle Huren wären (denn genau so fühlte ich mich). Ich glaube aber ich stieß auf taube Ohren.
Dieses Land sollte wirklich offener mit dem Thema Sex umgehen, dann würde so etwas nicht passieren. Sex ist in Indien nämlich ein Tabuthema, man redet nicht darüber und man tut es erst recht nicht bevor man nicht verheiratet ist. Junge Männer haben wahrscheinlich noch nie ihn ihrem Leben eine leicht bekleidete oder sogar nackte Frau gesehen, außer evtl. in einem westlichen Film. Indische Frauen würden sich nie im Leben so entblößt zeigen.
Ach ja, manche Männer laufen hier Hand in Hand rum oder legen den Arm um die Schulter des anderen. Das wäre bei uns ein Zeichen von homosexualität, hier ist das aber ganz normal und hat nichts mit schwul sein zu tun. Die meisten Jungs, die in einem Internat oder einer Schule für Jungs waren, gehen so miteinander um. Mädchen natürlich auch, aber das ist nicht so ungewöhnlich.


Am nächsten Tag fuhr ich zurück nach Delhi, was mir wie eine Traumstadt vorkam im Vergleich zu Agra. Ich besuchte die National Galerie of Modern Art und war überaus begeistert. Ich wusste überhaupt nicht, dass es in Indien so talentierte Künstler gibt. 



Später ging ich eine der vielen Malls auf der MG Road, hob Geld ab (denn meine Ersatz-Kreditkarte funktionierte!), traf mich mit Noopur zum Abendessen und danach holten wir Ramesh vom Flughafen ab. Noopur hielt mir 2 Kreditkarten unter die Nase, eine von ihrem Kollegen und eine von einem Freund von Pragyesh. Sie wollten mir ihre Debit-Karten leihen und ich war wirklich gerührt, immerhin kennen mich die Beiden überhaupt nicht. Ich was überwältigt von dieser Großzügigkeit und dem Vertrauen.




Freitag, 11. Februar 2011

Eindrücke über den T.M.

Deine Anziehungskraft ist unwiederstehlich,
ich bin dir sofort verfallen - wie so viele.


Deine Perfektion ist makellos.
Deine Vollkommenheit fast schmerzlich.



Du strahlst eine unbeschreibliche Ruhe aus 
- nichts kann dich erschüttern.



Von der Ferne bist du atemberaubend schön,


von Nahem einfach magisch.



Du bist der Innbegriff inniger, wahrer Liebe.



Du prachvolles Meisterwerk
ich danke deinem Schöpfer für dieses Geschenk an die Menschheit.


Auf dem Weg nach Indien


L.A./Inglewood

Der Flug von San Jose über Panama nach LA war angenehm, es gab sogar kostenlos Alkohol (und bei welcher Airline gibt es das heute noch?) und ich genehmigte mir 2 Gläser zum Essen.
In LA wurde ich vom Adventurer Hostel Shuttle abgeholt. Die Fahrerin Melody erzählte mir gleich von ihrem ganzen Leben: wie ihrem bestem Freund 8 Mal in die Brust geschossen wurde und er überlebt hat, von ihrer Exfreundin, die ihr das Herz gebrochen und vor ein paar Tagen einen Knacki im Gefängnis geheiratet hat weil ihre Eltern gegen eine lesbische Beziehung waren ( ich weiß was ihr jetzt denkt, ein Knacki ist definitiv besser als eine Lesbe) und von ihrer 94-jährigen Oma, die Parkinson hat und alleine lebt, weil ihre Familie sich kein Altenheim leisten kann. Ein Leben wie aus einem schlechten Film oder aus einer Talkshow.
 Im Hostel gab es eine kostenlose Champagner-Party und ich unterhielt mich sehr gut mit Alan, einem älteren Herren im Rollstuhl. Das Hostel/Hotel ist so richtig „Oldschool“ mit Jukebox, hässlichem, altem und dreckigem Teppichboden in der Bar und Blümchenmustersesseln in der Lobby.

In LA schaute ich mir (ganz Hollywood-Manier) „Biutiful“ mit Javier Bardem und „Black Swan“ mit Natalie Portman an. Beide Filme sind jeweils für mehrere Oscars nominiert und sie haben mir sehr gut gefallen. Die Hauptdarsteller hätten meiner Meinung nach beide einen Oscar verdient. Bei „Biutiful“ habe  ich so sehr weinen müssen, er war wirklich zutiefst bewegend.



Ausserdem war ich in Century City beim „shoppen“ und in Santa Monica am Strand und auch wieder „shoppen“ (und mit shoppen meine ich nötiges, dass mir in den letzten 3 Monaten ausgegangen ist und  bei dem ich mir recht sicher bin, dass ich es nicht so einfach in Indien bekommen werde. Naja, ich hab mir auch einen iPod Touch gekauft und darüber lässt sich jetzt streiten ob das wirklich „nötig“ war oder nicht).
Die 2 Tage in LA vergingen wie im Flug und schon bin ich unterwegs nach Indien. Ich bin sehr gespannt, neugierig und richtig aufgeregt. Meiner Meinung nach fängt meine Weltreise jetzt erst richtig an! Ich habe das Gefühl, das wird eine echte Herausforderung.


Flug von LA über Shanghai nach Neu Delhi

Ich flog mit China Eastern Airline. Ein Flugzeug voller Chinesen. Das Essen auf dem Flug war chinesisch-mittelmäßig und es gab wider erwarten keine Stäbchen. Das Board-TV war chinesisch, es wurden chinesische Filme ohne Ton gezeigt,  witzige chinesische Musikshows und ganz viel chinesische Werbung. Zwischendurch kam auch ein englischer Film.  Die Chinesin neben mir (und nicht nur sie) hatte ihre Winterjacke an, eine Wollmütze auf dem Kopf und sie benutzte nicht nur den obligatorischen Mundschutz sondern auch eine Einmal-Mull-Schlafmaske, was ihr Gesicht fast vollständig bedeckte und sie ein wenig wie eine Mumie aussehen ließ.
Fast jeder hatte entweder eine Notebook oder ein iPad dabei, den man sogar an seinem Sitz mit Strom versorgen konnte.
Nach 14 Stunden Flugzeit kam ich in Shanghai an. Dort hatte ich einen 3-stündigen Aufenthalt und flog dann 7 Stunden weiter nach Delhi. Auf diesem Flug gab es leckeres indisches Essen und er war im allgemeinen recht angenehm.
Nach gefühlten 2 Tagen (aber es war tatsächlich „nur“ etwas länger als 24 Std.) kam ich schrecklich müde und geschafft in Delhi an.
Noopur und Ramesh warteten bereits vor dem Flughafen auf mich und ich freute mich riesig, sie zu sehen. Natürlich hatten wir viel zu erzählen und kamen erst spät bzw früh morgens ins Bett.

An meinen ersten Tag in Delhi machte ich einfach nichts, ich versuchte zu schlafen was nicht wirklich gelang und organisierte meine weitere Reise.
Abends gingen Noopur, Ramesh und ich in ein typisch südindisches Restaurant. Das Essen dort war unglaublich lecker. Die südindische Küche ist so ganz anders als die nordindische. 



Mein erster Eindruck von Delhi war, dass es gar nicht so dramatisch ist wie alle sagen. Es war weder unglaublich laut noch übermäßig dreckig oder total übervoll.
Noch dazu hatte ich wohl wegen des Jetlags meine Geschmacksnerven verloren: nichts war zu scharf oder zu süß.
Dieser Eindruck sollte sich aber bereits am nächsten Tag um 180 Grad ändern!



Freitag, 4. Februar 2011

Zentralamerika


A life is made up of a great number of small incidents
and a small number of great ones.
Roald Dahl
 
Jetzt, da ich Zentralamerika langsam verlasse, möchte ich meine „kleine Anzahl großartiger Zwischenfälle“ zusammenfassen. 



Wenn ich an Mexico denke, erinnere ich mich als erstes an die Aufführung auf dem Zocalo in Mexico City, „Yo Mexico“ und die tolle Lichtershow. Ich denke an das tolle Straßenessen, was so gar nicht „mexikanisch“, wie ich es von zu Hause oder aus den USA her kannte, war. Ich erinnere mich an das mexikanische Wrestling und die heißen Männer in Masken mit den tollen Körpern, an Andre und unser wunderschönes Date, an die Sprachprobleme, die ich anfangs hatte (und nach über 2 Monaten noch immer habe), an mein erstes Zusammentreffen mit Julia und wie herzlich sie von Anfang an war, an unseren tollen Tourleader Chimi und an unsere Gespräche.
Ich erinnere mich gerne an die schöne Stadt Puebla, in der wir leider viel zu wenig Zeit hatten, an ein dramatisches Stück, welches wir uns in Spanisch anschauten und kein Wort verstanden, an getrocknete Heuschrecken die nach Limonen schmeckten und an meine unschöne Magen-Darm-Grippe, wegen der ich fast nichts von Oaxaca sah außer die Ruinen „Monte Alban“.  In Oaxaca stellte ich auch fest, dass ich meine Kreditkarte in Mexico verloren hatte. Mein Dad schickte mir eine neue nach Playa del Carmen nach!
In San Cristobal besuchten wir ein Maya-Dorf und probierten hausgemachte Tortillas. Ich erinnere mich auch an den unmöglichen Tourguide und daran, dass Chimi uns Salsa beibrachte. Ausserdem war es in San Cristobal sehr kalt (außer in der direkten Sonne, wegen der ich sogar einen leichten Sonnenbrand bekam). Jules und ich hatten dort und in Palenque ausschließlich kaltes Wasser zum Duschen, dafür war die Dschungelwanderung mit Gabriel und seine hausgemachte Schokolade sehr gut. In Palneque machten wir eine Nachtwanderung mit Chimi und ich hatte ein tolles Gespräch mit Rebecca, ausserdem sahen wir (und komischerweise nur wir) einen nackten Mann.
In Merida machten wir einen tollen Ausflug zu den „Cenotes“ und in einem „stilechten“ mexikanischen Restaurant wurden wir mit Sombreros und Gewehr zu Mexikanern.
In Playa del Carmen erwartete uns Sonne, Strand, Meer und mich ein Tauchkurs. Leider konnte ich nicht mit ins den tollen Club „Coco Bongo“.
Ich verbrachte dort 3 Tage mehr oder weniger allein und wir mussten uns von einigen Gruppenmitglieder verabschieden.


In Belize waren wir ein paar Tage auf der Insel Caye Caulker, hatten den besten Hummerbei Fran und den besten Schnorchelausflug (trotz schlechtem Wetter) auf einem Segelboot mit Raggaemuffin. Bei diesem Ausflug traf ich die Meeresschildkröte „Lucky“, die nach einem Haiangriffnur noch 3 Flossen hat.
Abends tranken wir viel zu viel Rumpunsch und Cuba Libre und Shell wurde zu Frida Kahlo.
In San Ignatio machten wir das unglaublich tolle und anstrengende Caving in den Cristal Caves – ungesichert und 5 Stunden lang.  Ausserdem hatten wir dort die besten hausgemachten Tortillas mit frischem Gemüse, Schinken und Käse IN der Höhle.
Von der Isla de Flores aus besuchten wir Tikal, wirklich tolle Maya-Ruinen mitten im Dschungel und wir sahen viele Klammer- und Brüllaffen, eine ganze Horde Nasenbären aber leider keinen Tukan.
Von dort aus gingen wir alle zusammen für die Waisenkinder, die wir von Rio Dulce aus besuchten, einkaufen. GAP stellte uns 500 US$ zur Verfügung um Notwendiges wie Zahnbürsten, Windeln, Milchpulver etc und Spielzeug zu kaufen. Auf der Heimfahrt sahen wir einen ganz schrecklichen Unfall, an den ich lieber nicht mehr denken will.
Der Besuch im Waisenhaus in Rio Dulce wird mir wohl für immer in Erinnerung  bleiben. Diese Kinder dort waren wirklich Zuckersüß und wie sie auf die Piñatas eingedroschen und sich auf die herausfallenden Bonbons gestürzt haben war einfach nur zum niederknien.
In Antigua hatten wir die beste Partynacht des gesamten Trips, obwohl das am Anfang gar nicht danach ausgesehen hat. Wir bekamen, nach einer Kette von Zufällen, eine Privatparty und der Besitzer der Bar gab einen Cuba Libre und Tequila Sunrise nach dem Anderen aus. Ich sag nur: come as strangers – leave as friends!
Die Fahrt am nächsten Tag zum Lake Atitlán war besonders anstrengend, denn wir hatten alle einen ziemlichen Kater. Wir waren eingepfercht zwischen den ganzen Einheimischen, mussten von einem Chickenbus in den nächsten wechseln und die Straße war sehr kurvig. Uns war allen hundeelend.
Was ich in Zentralamerika gelernt habe ist, dass ein Bus NIE zu voll ist. Für ein paar mehr ist immer Platz, und wenn man sich stapeln muss.  Ausserdem dröhnt in jedem Bus extrem laute, spanische Musik (oder Summer Love) und das nonstop.
Zu Weihnachten in Lake Atitlán gönnte ich mir Paragleiten über dem See und ein abartig gutes Steak zum Weihnachtsessen.  Ich werde wohl nie vergessen, wie mein Pilot und ich Weihnachtlieder über dem See gesungen haben und wie liebevoll er mit und über seiner Frau und seinem Sohn geredet hat. 


In Honduras waren wir auf der wunderschönen Inseln Roatán. Ich ging dort mehrmals Tauchen und ein Tauchspot war besser als der andere. Ich konnte mich nicht sattsehen an den ganzen Fischen und den vielen Meeresschildkröten. Dort hatte ich auch absolut leckere asiatische Nudeln in Noodle Shack. 
Wir verbrachten Silvester in Tegucigulpa, eigentlich ein Zwischenstopp aber für uns DIE Feier ins Jahr 2011. Es war wider Erwarten eine tolle Feier und ich begann das neue Jahr mit einem ausserordentlich spannend und erotisch (meine Eroberung sprach nämlich kein Wort Englisch und mein Spanisch war und ist immer noch übel!).
In Granada besuchte meine Zimmergenossin Jules mit mir das Krankenhaus denn sie war dehydriert und hatte eine Niereninfektion. Der Doktor meinte, ich sollte ihr 6 Tage lang eine Spritze in den Hintern geben und als ich ihm sagte, ich hätte das noch nie gemacht, zeigte er mir provisorisch wie das geht. Gott sei Dank übernahm Eli (eine Mitreisende in unserer Gruppe) das Spritzen… ich hätte das wohl nie hinbekommen.
Auf der Isla de Ometepe hatte ich den schlimmsten Tag meinen Lebens als ich einen inaktiven Vulkan bestieg. Ich will gar nicht weiter drauf eingehen, nur eins dazu : ICH HASSE VULKANE!!!
Costa Rica ist PURA VIDA (das pure Leben – lt. den Einheimischen zumindest). Für mich war es hauptsächlich teuer. In Monteverde machte ich einen Skywalk über dem Cloudforest und in La Fortuna verbrachte ich einen Tag in eine Hot Springs Anlage zum relaxen und ich machte Whitewater Rafting auf dem Rio Toro (dem „wilden Bullen“).
In San Jose hieß es Abschied nehmen von der Gruppe. Der Abschied von Jules viel mir am schwersten. Ich trage immer noch die super schönen Ohrringe, die sie mir geschenkt hat.



In Puerto Viejo hat es nur geregnet. Ich war dort mit Eli und Dave (eine Ehepaar aus England bzw Wales) und Hannah und Brian (zwei extrem lustige Freunde aus England). Wir haben in Hängematten geschlafen, viel Cuba Libre getrunken und Shithead gespielt. Trotz des Regens hatten wir eine tolle Zeit.

Nach Panama und Boca Brava bin ich mit Eli und Dave weitergezogen. Wir verbrachten 5 wunderschöne Tage auf der Insel, hatten absolut tolles Wetter, einen Traumstrand, eine atemberaubende Aussicht und viel Zeit für Romé und Shithead. Ausserdem lernten wir ein neues Dominospiel.

Nach Bocas del Toro bin ich dann zum ersten Mal seit langem alleine gefahren. Die Inseln sind nach meinem Ermessen überbewertet aber ich hatte eine tolle Zeit. Ich sah Delfine, die buntesten Korallen und ganz viele Seesterne. Ausserdem lernte ich 2 Holländer und 2 deutsche Mädels kennen und wir hatten eine Menge Spaß. Wir sahen ein Schwein am Seesternstrand und nannten es Edgar, ein wunderschöner Seestern heißt jetzt Jaqueline. Ich erinnere mich auch an vier kanadische Mädels, die sich „BFFF“ (= Best Fucking Friends Forever) auf ihre Finger tätowieren ließen. Ganz schön bescheuert….

Auf dem Weg zurück nach San Jose wurde ich übers Ohr gehauen und brauchte fast doppelt so lange für die Strecke wie vorgesehen, aber ich schaffte es trotzdem.

In Montezuma traf ich 2 sehr nette kanadische Mädels und wir verbrachten die Tag zusammen am Strand, sahen eine Affenfamilie auf dem Weg zum Montezuma Wasserfall und einen Wal und ihr Baby auf dem Weg zur Isla Tortuga.

In Santa Teresa mussten wir eine Stunde mit vollem Gepäck in der prallen Sonne nach einer Unterkunft suchen. Marie-Eve und ich ließen uns dort ein Tattoo stechen und wir waren beide sehr stolz darauf.


Zurück  in San Jose bin ich wieder alleine und auf dem Sprung nach LA, der Stadt der Engel, mein Zwischenstopp bevor ich endlich Indien erreiche.

Ich bin heute genau 3 Monte und 5 Tage auf reisen und ich habe es keine Minute bereut.
Dennoch muss ich gestehen, dass ich meine Familie und Freunde doch sehr vermisse. Ich hätte nie gedacht, dass die Sehnsucht so stark werden würde. Ich kann es nicht Heimweh nennen, denn dafür habe ich noch immer zu viel Fernweh, dafür bin ich zu neugierig auf alles, was noch vor mir liegt. Es ist eher eine starke Sehnsucht nach bekannten Gesichtern, einer Umarmung, Gespräche mit Menschen, die mich wirklich kennen… Das Gefühl ist nicht das Schönste und dennoch möchte ich es nicht missen. Es ist etwas sehr reales im surrealen Reisealltag und hilft mir, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren!
Manche haben mich bereits gefragt, ob alles so ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich musste ein bisschen darüber nachdenken und meine Antwort ist: nein! Es ist weder besser noch schlechter als ich gedacht habe – es ist einfach anders.
Obwohl ich bereits viel über mich selbst gelernt habe (und manche Lektionen waren überraschend unschön, andere wiederum überraschend angenehm) habe ich das Gefühl, mich selbst im ganzen Reisestrudel eher zu verlieren als zu finden.
Im Großen und Ganzen denk ich sehr oft, dass ich ein verdammter Glückspilz bin, das alles erleben zu dürfen und hier und heute hier sitzen zu können.

Zum Abschluss möchte ich noch eines loswerden:


(Ihr wisst schon, wer gemeint ist!!!!)

Auf geht’s nach INDIEN!