Freitag, 11. Februar 2011

Auf dem Weg nach Indien


L.A./Inglewood

Der Flug von San Jose über Panama nach LA war angenehm, es gab sogar kostenlos Alkohol (und bei welcher Airline gibt es das heute noch?) und ich genehmigte mir 2 Gläser zum Essen.
In LA wurde ich vom Adventurer Hostel Shuttle abgeholt. Die Fahrerin Melody erzählte mir gleich von ihrem ganzen Leben: wie ihrem bestem Freund 8 Mal in die Brust geschossen wurde und er überlebt hat, von ihrer Exfreundin, die ihr das Herz gebrochen und vor ein paar Tagen einen Knacki im Gefängnis geheiratet hat weil ihre Eltern gegen eine lesbische Beziehung waren ( ich weiß was ihr jetzt denkt, ein Knacki ist definitiv besser als eine Lesbe) und von ihrer 94-jährigen Oma, die Parkinson hat und alleine lebt, weil ihre Familie sich kein Altenheim leisten kann. Ein Leben wie aus einem schlechten Film oder aus einer Talkshow.
 Im Hostel gab es eine kostenlose Champagner-Party und ich unterhielt mich sehr gut mit Alan, einem älteren Herren im Rollstuhl. Das Hostel/Hotel ist so richtig „Oldschool“ mit Jukebox, hässlichem, altem und dreckigem Teppichboden in der Bar und Blümchenmustersesseln in der Lobby.

In LA schaute ich mir (ganz Hollywood-Manier) „Biutiful“ mit Javier Bardem und „Black Swan“ mit Natalie Portman an. Beide Filme sind jeweils für mehrere Oscars nominiert und sie haben mir sehr gut gefallen. Die Hauptdarsteller hätten meiner Meinung nach beide einen Oscar verdient. Bei „Biutiful“ habe  ich so sehr weinen müssen, er war wirklich zutiefst bewegend.



Ausserdem war ich in Century City beim „shoppen“ und in Santa Monica am Strand und auch wieder „shoppen“ (und mit shoppen meine ich nötiges, dass mir in den letzten 3 Monaten ausgegangen ist und  bei dem ich mir recht sicher bin, dass ich es nicht so einfach in Indien bekommen werde. Naja, ich hab mir auch einen iPod Touch gekauft und darüber lässt sich jetzt streiten ob das wirklich „nötig“ war oder nicht).
Die 2 Tage in LA vergingen wie im Flug und schon bin ich unterwegs nach Indien. Ich bin sehr gespannt, neugierig und richtig aufgeregt. Meiner Meinung nach fängt meine Weltreise jetzt erst richtig an! Ich habe das Gefühl, das wird eine echte Herausforderung.


Flug von LA über Shanghai nach Neu Delhi

Ich flog mit China Eastern Airline. Ein Flugzeug voller Chinesen. Das Essen auf dem Flug war chinesisch-mittelmäßig und es gab wider erwarten keine Stäbchen. Das Board-TV war chinesisch, es wurden chinesische Filme ohne Ton gezeigt,  witzige chinesische Musikshows und ganz viel chinesische Werbung. Zwischendurch kam auch ein englischer Film.  Die Chinesin neben mir (und nicht nur sie) hatte ihre Winterjacke an, eine Wollmütze auf dem Kopf und sie benutzte nicht nur den obligatorischen Mundschutz sondern auch eine Einmal-Mull-Schlafmaske, was ihr Gesicht fast vollständig bedeckte und sie ein wenig wie eine Mumie aussehen ließ.
Fast jeder hatte entweder eine Notebook oder ein iPad dabei, den man sogar an seinem Sitz mit Strom versorgen konnte.
Nach 14 Stunden Flugzeit kam ich in Shanghai an. Dort hatte ich einen 3-stündigen Aufenthalt und flog dann 7 Stunden weiter nach Delhi. Auf diesem Flug gab es leckeres indisches Essen und er war im allgemeinen recht angenehm.
Nach gefühlten 2 Tagen (aber es war tatsächlich „nur“ etwas länger als 24 Std.) kam ich schrecklich müde und geschafft in Delhi an.
Noopur und Ramesh warteten bereits vor dem Flughafen auf mich und ich freute mich riesig, sie zu sehen. Natürlich hatten wir viel zu erzählen und kamen erst spät bzw früh morgens ins Bett.

An meinen ersten Tag in Delhi machte ich einfach nichts, ich versuchte zu schlafen was nicht wirklich gelang und organisierte meine weitere Reise.
Abends gingen Noopur, Ramesh und ich in ein typisch südindisches Restaurant. Das Essen dort war unglaublich lecker. Die südindische Küche ist so ganz anders als die nordindische. 



Mein erster Eindruck von Delhi war, dass es gar nicht so dramatisch ist wie alle sagen. Es war weder unglaublich laut noch übermäßig dreckig oder total übervoll.
Noch dazu hatte ich wohl wegen des Jetlags meine Geschmacksnerven verloren: nichts war zu scharf oder zu süß.
Dieser Eindruck sollte sich aber bereits am nächsten Tag um 180 Grad ändern!



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