Freitag, 4. Februar 2011

Costa Rica die 2te




Der lange Weg nach San Jose

Diese Fahrt war wirklich unglaublich. Normalerweise dauert der Trip von Bocas del Toro nach San Jose ca. 6 Stunden, ich hab 11 gebraucht. Ich nahm erst ein Wassertaxi nach Almirante um 8 Uhr morgens. Am Hafen hat mich dann so ein kleiner Scheißer reingelegt. Er meinte, das Taxi zu Grenze würde 10 Dollar kosten und ich solle gleich bezahlen. Ich dachte, er wäre der Fahrer und gab ihm das Geld. Dann stieg ein anderer Fahrer ein und weg waren wir und meine Kohle. Natürlich musste ich den Fahrer dann nochmal bezahlen. An der Grenze lief alles super bis auf die Kleinigkeit dass ich über zwei Stunden auf den Bus nach San Jose warten musste. Der Bus (mit dem ich auch gleich von Almirante aus hätte fahren können wie ich später erfuhr) blieb dann mitten auf der Strecke liegen. Die engagierten Bus- und ein paar LKW-Fahrer haben über 2 Stunden versucht, den Bus zu reparieren. Ohne Erfolg. Wir haben dann einen anderen Bus angehalten und der Fahrer hat uns liebenswürdigerweise mitgenommen. Leider sind wir an einem ganz andere Busterminal als geplant angekommen und dieser war (lt Taxifahrer) ziemlich weit von meinem Hostel entfernt. Ich glaubte ihm und zahlte viel zu viel für das Taxi (vor allem, weil ich den kostenlosen Shuttle vom Hostel hätte nutzen können, das wusste ich derzeit aber nicht). Im Großen und Ganzen hatte ich trotzdem Glück, ich wurde nicht überfallen und auch nicht blöd angequatscht und am Ende bin ich da angekommen wo ich ankommen sollte. Da hab ich mittlerweile schon ganz anderen Geschichten gehört.
Am Abend könnte ich mir dann erstmal einen Cuba Libre und ging früh schlafen.

Montezuma



Der Bus nach Montezuma ging um 6 Uhr morgens oder um 2 Uhr nachmittags. Da ich keine Zeit verlieren wollte, nahm ich den um 6 Uhr und das hieß sehr früh aufstehen. Die Busfahrt und die Fähre waren verhältnismäßig unspektakulär, alles lief wie am Schnürchen. In Montezuma hatte ich richtig Glück und bekam eines der letzten Betten im Hotel Lucy, in dem ich unbedingt bleiben wollte, da es direkt am Meer liegt mit direktem Zugang zum Strand und einer wunderschönes Aussicht von der Terrasse und den Hängematten aus. Ich verbrachte die ersten Tage lesend am Strand und wurde richtig knackig braun. Ich verstand mich sehr gut mit den zwei kanadischen Mädels aus meinem Zimmer, wir verbrachten die Abende zusammen, tranken Cuba Libre und redeten über Gott und die Welt. 


Wir machten einen Ausflug zum Montezuma Wasserfall zusammen und sahen dort eine ganze Affenfamilie mit ganz vielen Babys. Die männlichen Affen waren sehr aggressiv und versperrten uns  mehr oder weniger den Weg. 


Ausserdem machten wir einen Schnorchel-Ausflug zur Isla Tortuga und sahen einen Wal und ihr Baby auf dem Weg dorthin. Die Insel an sich ist nicht so besonders, vor allem ist es sehr touristisch. 


Es gibt ein paar „Restaurants“ und ein Resort mit Souvenirshop, das war es dann auch schon. Aber es werden täglich massenhaft Touristen dorthin geschippert, einige davon aus den teureren Resorts und das sah und spürte man auch. Am Strand lief uns mal wieder ein Schwein über den Weg, Edgar II.



Nach 4 Tagen entschieden wir, zusammen weiter nach Santa Teresa zu ziehen.

Santa Teresa

Santa Teresa ist ein richtiges Surfer-Domizil, aber keine richtige Stadt. Es gibt eine sehr staubige  „Straße“, die von Mal Pais nach Santa Teresa führt. Sie ist gesäumt von Hostels, Hotels, Restaurants, Apartments  und Shops, zwischendrin gibt es dann Felder, heruntergekommene Häuser und viele Bäume. Einige Querstraßen führen zum Strand oder in private Gelände. Richtig beschildert ist eigentlich gar nichts.


Leider war Casa Zen, das Hostel in dem wir bleiben wollten, komplett ausgebucht. Wir fanden einen Unterschlupf im Funky Monkey und dieses Hostel hatte einen Pool, was wir sofort ausnutzen. Es war wirklich extrem heiß in Santa Teresa und wir liefen bestimmt eine Stunde mit vollem Gepäck in der prallen Sonne auf der Suche nach einer Unterkunft und waren ziemlich verschwitzt und fix und fertig.
Abends gingen wir in der Casa Zen richtig lecker asiatisch essen. Am nächsten Tag machten wir Yoga am Morgen,  verbrachten den Tag am Strand, schauten uns den unglaublich schönen Sonnenuntergang an und aßen (sehr gesund) unglaublich gutes Sushi und original italienisches Eis. Es war ein perfekter Tag.


An unserem letzten Tag in Santa Teresa mussten wir in ein anderes Hotel umziehen und wir fanden ein billiges mit TV, Balkon und Klimaanlage. Nach einem letzten, ausgedehnten Strandbesuch ließen Marie-Eve und ich uns ein Tattoo stechen. Sie bekam einen wunderschönen Kompass auf ihren Knöchel und ihr Sternzeichen auf die Innenseite ihres Handgelenks und ich „Lucky“, eine Schildkröte mit nur 3 Flossen und der Welt als Panzer, die auf einem Wasserstrom schwimmt au meinen Fuß. Das Tattoo tat zwar höllisch weh aber es ist wunderschön geworden. 


Zum Abendessen gönnten wir uns ein super leckeres Steak in einem argentinischen Restaurant.
Wir drei hatten wirklich eine wunderschöne Zeit zusammen.

An nächsten Morgen reisten wir zusammen zurück Richtung San Jose und dann hieß es Abschied nehmen. Die beiden flogen früh morgens zurück nach Kanada, ich blieb alleine im Hotel zurück und verbrachte meinen letzten Tag in Costa Rica lesend am Pool im Hotel… das dachte ich zumindest…
Um 5 Uhr nachmittags sollte mein Flug nach Bogota gehen..
Irgendwer hatte etwas mit meinen Tickets versaut, daher ging mein Flieger ohne mich und ich zurück nach Alajuela in ein Hostel. Die nächsten 2(!!!) Tage verbrachte ich hauptsächlich damit, funktionierendes WiFi zu finden, um bei meiner Reiseagentur wegen einem neuen Ticket anzurufen. Ausserdem laß ich ganz viel, lief ziellos in der City umher und freundete mich mit einer Holländerin aus meinem Zimmer an, mit der ich an meinem letzten Abend Essen ging. Alajuela ist wirklich nicht die interessanteste Stadt.
Schließlich und endlich bekam ich einen Flug von San Jose nach LA und mit diesem ließ ich Costa Rica nun ein für alle Mal hinter mir. 


In dem Buch „One Day“ von David Nicholls habe ich eine sehr schöne Anekdote darüber, wie man sein Leben leben sollte, gefunden:
“Try and be good and courageous and bold and to make a difference. Not change the world exactly, but the bit around you. Go out there with your passion and your electric typewriter and work hard at… something. Change lives through art maybe. Cherish your friends, stay true to your principles, live passionately and fully and well. Experience new things. Love and be loved, if you ever get the chance…
Soviel zum Ende meiner Reise in Zentralamerika…


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen