Honduras
Erster Stopp: Copan
Über Copan gibt es nicht viel zu erzählen. Es ist eine kleine Stadt nahe der Grenze und das Highlight sind die Ruinen, die ich mir diesmal sparte. Ich verbrachte einen ruhigen Nachmittag im Hotel, zum Einen wegen des schlechten Wetters, zum Anderen aus budgettechnischen Gründen (ich hatte die letzten zwei Wochen ein bisschen zu viel Geld ausgegeben). Ausserdem hatte ich keine Lust auf die „Neuen“.
Zweiter Stopp: Roatan Island
Nach einer sehr langen Busfahrt in 2 verschiedenen Bussen und einer Fähre auf sehr unruhiger See und einem Van kamen wir nach 13 Stunden auf der Insel Roatan an. Ich hatte mir sehr auf diese Insel gefreut, da man dort am zweitgrößten Riff der Welt tauchen kann und da ich jetzt eine lizensierte Taucherin bin wollte ich dort die Gelegenheit nutzen und tauchen tauchen tauchen.
Am ersten Tag ging ich ein Mal tauchen, da ich morgens viel zu müde war und erstmal am Strand relaxen musste. Der Strand auf Roatan war nicht so berauschend, dafür war der Tauchgang umso besser. Ich sah viele Fische und 2 Schildkröten, was mich besonders freute.
Am zweiten Tag buchte ich 2 Tauschgänge, beim ersten sah ich 2 weitere Schildkröten, eine ruhte sich auf den Korallen auf und so konnten wir sie ganz nah sehen. 2 Regenbogenfische aßen Algen von ihrem Panzer und nach einer Weile schwamm sie davon, an die Wasseroberfläche, atmete tief ein und kam zurück. Das war das schönste, was ich bisher gesehen habe.
Der zweite Tauchgang bei „Bikini Bottom“ war der bisher beste: ich sah 3 Schildkröten, sehr viele Fische (vor allem Löwenfische und Flundern) und das Riff war wie ein Canyon und sehr beeindruckend mit wunderschönen Korallen. Spongebob habe ich aber nicht gesehen!
An unserem letzten Abend auf Roatan gingen wir im „Noddle Shack“ essen. Dort gibt es die besten asiatischen Nudeln und ich kann das nur empfehlen. Es dauert zwar eine Weile bis das Essen serviert wird, aber es lohnt sich zu warten.
Die „Neuen“ sind doch nicht so schlimm wie ich erst dachte. Vor allem David und Eli, ein Ehepaar aus England (bzw Wales) sind unglaublich nett und ich verstehe mich sehr gut mit ihnen.
Brian und Hannah aus England sind auch sehr nett (Brian ist richtig sarkastisch und lustig). Nur mit Valeria aus Italien und vor allem Pia aus Finnland werde ich nicht so recht warm. Die Beiden sind einfach zu anstrengend.
Über Kate und ihren Freund Buddha lernten wir einen sexy Schweden mit schottischem Akzent und seinen Kumpel aus Guatemala kennen. Der Schwede hat es vor allem Nat und Julia angetan und so verbrachten die Abende mit den Beiden. Leider sprach der Guatemaler kaum ein Wort Englisch, aber wir kamen recht gut zurecht.
Dritter Stopp: Tegucigalpa - Silvester
Nach 2 wunderschönen Tagen im Paradies verließen wir die Insel und fuhren 12 Stunden nach Tegucigalpa, wo wir Silvester feierten. Wir entschieden, dass wir in einem Einkaufszentrum zu Abend essen und danach in einem Club feiern wollten.
Nachdem alle Restaurants in dem Einkaufszentrum bis auf Wendy’s geschlossen waren dachte ich schon, dass das das schlimmste Silvester dass ich je hatte werden würde (vor allem weil ich viel lieber auf Roatan geblieben wäre).
Der Club war aber sehr cool, wir feierten ausgelassen und tranken viel zu viel. Es waren sehr viele Einheimische dort und ich flirtete und tanzten mit einem unglaublich gutaussehenden und großen Typen. Er heißt Fabrizio und sprach kein Wort Englisch. Da wir nicht sehr viel redeten machte das nichts. Nach einer Weile wollte die Gruppe im Hotel weiter feiern und Julia erklärte sich bereit, unser Zimmer zu räumen damit ich ungestört mit Fabrizio „feiern“ konnte. Sean, unser Toruleader, half mir, Fabrizio aufzuklären und somit verbrachte ich eine sehr erotische erste Nacht im Jahr 2011 mit ihm und wir verständigten uns sehr gut in der Sprache der Leidenschaft.
Nicaragua
Erster Stopp: Granada
Nach einer weiteren langen Busfahrt und vielen „ich-muss-mich-übergeben-Stopps“ kamen wir in Granada an. Da wir alle eine anstrengende Nacht hinter uns hatten und total übermüdet waren, gingen wir sehr früh ins Bett. Am nächsten Tag fuhren wir alle an einen Vulkanratersee und verbrachten dort den ganzen Tag. Wir durften Kanus und riesige Schwimmreifen umsonst nutzen und die Zeit verging wie im Flug.
Abend gingen wir in ein lokales Restaurant essen. Dort gab es Hühnchen oder Rind vom Grill mit frittierten Plantain (Kochbanane) und Reis mit Bohnen und war sehr günstig. Komisch an diesem Restaurant war nur, dass es eigentlich ein chinesisches Restaurant ist.
An unserem letzten Tag in Grenada machte ich nicht viel mehr als Besorgungen und stellte fest, dass der Mark hier sehr lebhaft ist und die Männer einfach schrecklich anzüglich. Die Straße in der unser Hotel ist (und angeblich die Hauptstraße Granada’s) wirkt dagegen wir ausgestorben.
Abends ging es Julia wirklich schlecht, sie hatte schlimme Kopfschmerzen und Schmerzen in den Nieren. Wir entschieden, dass es besser wäre, ins Krankenhaus zu fahren. Das „Krankenhaus“ war eher eine Arztpraxis anno dazumal und der Arzt musste erst verständigt werden, dass er kommen soll. Julia war dehydriert und hatte eine Niereinfektion. Der Arzt verschrieb ihr Schmerzmittel, Elektrolyten und Antibiotika. Das Antibiotika sollte ich ihr 6 Tage lang spritzen und er malte den exakten Punkt, in den ich spritzen sollte auf ihren Hintern. Ich habe noch nie eine Spritze gesetzt und das sagte ich ihm auch. Er meinte, das wäre ganz einfach und beschrieb mir genau, was ich zu tun hatte. DAS ist Nicaragua! Mir war überhaupt nicht wohl dabei. Im Hotel zurück fragte ich meine Mitreisenden, ob jemand schon einmal eine Spritze gesetzt hatte und Eli sagte, sie könnte es machen. Mir viel ein riesiger Stein vom Herzen.
In der Nacht versuchte ich mich ein bisschen um Julia zu kümmern, ihr ging es wirklich bescheiden.
Zweiter Stopp: Ometepe Island
Am nächsten Morgen ging es Jules bedingt besser. Dave machte Rührei für alle und wir brachen mit Bus und Fähre nach Ometepe Island auf. Die Jungs waren wirklich nett und trugen ihren Koffer und ihre Taschen. Sie musste sich um nichts kümmern, kam aber trotzdem total fertig im Hotel an und legte sich erstmal hin.
Wir anderen spielten Mensch Ärgere Dich Nicht, tranken Rum-Punsch und Cuba Libre und abends gingen wir alle zu einer Familie nach Hause und aßen dort ein traditionelles Abendessen. Es gab Hühnchen mit Reis und Bohnen, Plantain und Salat. Später „spielten“ wir ein bisschen mit den Küken, die die Familie hatte.
Der darauffolgende Tag ist offiziell der SCHLIMMSTE TAG MEINES LEBENS!!!!
Ich hatte eine Vulkanwanderung auf den Maderas , einen inaktiven Vulkan mit Cloudforest, gebucht.
Keiner sagte mir, wie anstrengend und schlimm es werden würde. Ausserdem bekam ich genau an diesem Tag meine Periode und einen Schnupfen, ich hatte Unterlaib- und Kopfschmerzen und war richtig grantig!. Die ersten 1,5 Stunden zum Aussichtspunkt hätten mir vollkommen gereicht. Danach ging es los: es war total steil und schlammig und rutschig.
Wir kletterten und schlitterten nach oben, immer höher für weitere 4 Stunden. Der Pfad wurde immer schwieriger und ich dachte zeitweise, ich muss mich übergeben vor Anstrengung. Es war ein Albtraum. Ab und zu bekam ich eine erfrischende Dusche von oben und eine Schlammüberflutung in meine Schuhe. Meine Füße waren nach kürzester Zeit patsch nass. Mehrmals blieben meine Schuhe im Schlamm stecken. Am höchsten Punkt des Vulkans angekommen war ich über und über mit Schlamm bedeckt und total fertig. Eine Aussicht war nicht vorhanden. Danach ging es 20 Min. steil und schlammig bergab zum Vulkankratersee. Dieser See war durch den Nebel nicht zu sehen und die 5,5 Stunden Tortur war es definitiv nicht wert.
Wir hatten Reis, Bohnen, Plantain und Eier zum Mittagessen und brachen nach einer kurzen Pause wieder auf – nach unten. Ich schlitterte mehr als dass ich ging und manchmal war ich den Tränen nahe. Nach ca. 3 Stunden bergab und einer guten Unterhaltung mit Brian, die mich gut ablenkte, viel ich kurz hintereinander 4 Mal auf meinen Hintern und ab diesem Punkt hatte ich die Schnauze übervoll! Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte und konnte mich nicht einmal an dem Affenbaby, dass wir irgendwann entdeckten, erfreuen.
Nach 9,5 Stunden kamen wir endlich unten an – und es war kein Van weit und breit zu sehen. Unser Tourguide berichtete uns, dass der Van einen Platten hat und bald kommen würde. Wir warteten fast eine Stunde und kamen gegen 18:30 – fast 12 Stunden nachdem wir aufgebrochen waren, im Hotel an. Dort erwartete mich eine kalte Dusche.
Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass dieser Albtraumtag endlich zu Ende ging.
Seit diesem Tag ist für mich klar: ich HASSE Vulkane und ich möchte nie wieder auf einen Vulkan steigen – nicht mal in die Nähe eines Vulkans kommen und auch nicht in der Nähe eines Vulkans wohnen. Somit fallen einige potentielle Länder, ich denen ich sesshaft werden könnte, aus. Definitiv Nicaragua und Ometepe Island!
Costa Rica
Erster Stopp: Monteverde
Der Grenzübergang von Nicaragua nach Costa Rica hatte es in sich. Es war sehr heiß, wir mussten lange laufen – mit vollem Gepäck- und im Grenzbüro in Costa Rica recht lange anstehen. Alle naslang wollte ein Beamter unsere Pässe sehen und man sollte unbedingt eine Ausreisebestätigung zur Hand haben.
In Costa Rica hatten wir einen sehr komfortablen Bus nach Monteverde. Der Pfad dorthin ist ziemlich holprig und das Wetter änderte sich von super heiß zu kühl.
Monteverde (der grüne Berg) ist berühmt für seinen Cloudforest, Skywalks und vor allem Ziplining (oder Canopy). Fast jeder ging Ziplining. Da ich das in Südafrika schon gemacht hatte und es auch sehr teuer war entschied ich mich für den Skywalk im Regenwald.
Es war sehr regnerisch, neblig und wunderschön. Der Rundgang über Hängebrücken und gepflasterte Pfade dauerte ca. 2 Stunden.
Monteverde hat auch ein super Nachtleben und wir feierten ausgiebig. Leider verpasste ich die Nachtwanderung, bei der man Vogelspinnen, Faultiere und Nasenbären hätte sehen können.
Seit Costa Rica bin total verrückt nach Gallo Pinto (Reis und Bohnen) mit Lizano Salsa, ich könnte mich reinlegen.
Zeiter Stopp: La Fortuna – PURA VIDA!!!!
La Fortuna ist mein lang ersehntes Reiseziel, da man dort sehr viele coole Freizeitmöglichkeiten wie Rafting, Canyoneering, Kajaking, Vulcanohiking (was ich mir definitiv nicht mehr antun werde) heiße Quellen, Quadtouren uvm hat. Ich entschied mich für die heißen Quellen inkl. Dinnerbuffet am Tag unserer Ankunft und Rafting (Grad 3-4) am nächsten Tag. Die Ausflüge sind sehr teuer aber es lohnt sich! Die Anlage mit den heißen Quellen war riesig, es gab 25 verschiedene Becken, einen riesen Jacuzzi, 3 super Rutschen, Swim-in-Bars, ganz viele exotische Pflanzen und das Buffet war sehr lecker (es gab sogar einen Schokobrunnen!). Jules und ich genehmigten uns einen Pina Colada in einer der Swim-in-Bars – da kam Urlaubsfeeling auf.
Rafting war gigantisch. Ich bin auf dem „Bullen geritten“ - der Fluss heißt „Torro“ und ist wirklich wild. Insgesamt ritten wir den Bullen für über 3 Stunden, wir hatten eine Menge Spaß und keiner aus unserem Boot ist ins Wasser gefallen! Anschließend gab es wieder ein Buffet (es war lecker aber nicht so gut wie das bei den heißen Quellen).
Abends gingen wir in der Lava Lounge essen und ich genehmigte mir 2 Crazy Monkeys (Tequila, Kahlua, Bananensaft und Coconutcream – lecker lecker) und einen BBC (wie Crazy Monkey nur mit Vodka und Baileys).
Später unterhielt ich mich sehr sehr gut und lange mit Valeria. Ich hatte sie doch ganz falsch eingeschätzt und ich bin sehr froh dass wir nochmal kurz vor dem Ende unserer Tour so offen reden konnten.
Wir stellten fest, dass wir wegen der Sprachbarriere doch recht eingeschränkt sind und dass es für andere schwieriger bzw fast unmöglich ist, uns richtig kennen zu lernen. Ich hab das noch nie so gesehen, aber es ist wahr. Ich kann mich tatsächlich oftmals nicht 100%ig ausdrücken und manchmal komme ich wohl anders rüber, als ich beabsichtige. Es ist ein Dilemma… ;)
Immerhin wurde meine Theorie, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient, bestätigt.
Dritter Stopp: San Jose
Ich bin so froh dass ich an diesem Morgen endlich ausschlafen konnte, denn San Jose ist nur ca 4 Stunden von La Fortuna entfernt und wir brachen erst spät auf. Mir tat vom Rafting alles weh, vor allem meine Arme, meine Bauchmuskeln und mein Rücken. Ausserdem war ich ein bisschen verkatert.
Hannah, Brian, Elerie, Dave und ich entschieden, noch eine Weile zusammen zu Reisen und ich bin sehr froh darüber.
In San Jose hatten wir unser Abschiedsdinner. Es ist unglaublich, wie schnell dieser letzte Tourabschnitt vergangen ist. Nach dem Abendessen gingen wir nochmal zusammen aus und am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, aber erst nach einem unglaublich guten Frühstücksbuffet.
Jules schenkte mir wunderschöne blaue Ohrringe und schrieb mir eine sehr liebe Karte mit einer Einladung nach Sydney. Von mir bekam sie einen USB-Stick mit ihrer Lieblingsmusik, u.a. „Dynamite“ – ihr absoluter Lieblingssong der gesamten Reise und eine Karte mit dem Versprechen, sie in Sydney zu besuchen, sobald ich in Australien ankomme.
Mir ist es recht schwer gefallen mich von ihr zu verabschieden, ich hab sie doch in den 40 Tagen, in denen wir ein Zimmer teilten, recht lieb gewonnen. Ich weiß gar nicht wie ich ohne sie schlafen soll…
Goodbye GAP-Adventures-Tour – Hello Freedom
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