Belize
Erster Stopp: Caye Caulker
Nach 13 Stunden, 2 Bussen, 2 Taxis und einem Schiff kamen wir im Paradies an: Caye Caulker.
Einer der Busse war allerdings ein ausgemusterter amerikanischer Schulbus (Chickenbus genannt) der Leute überall auf der Strecke aufgabelte. Manchmal fragten wir uns, wo die Leute herkamen, sie standen einfach neben einer Zuckerrohrplantage, kein Haus weit und breit.
Caye Caulker ist eine kleine Insel auf der es keine Autos aber eine Menge Golfcarts und Beachcruiser gibt. Es gibt keine asphaltierte Straße dafür viele Palmen und Sand.
Was einem sofort auffällt ist, dass hier jeder Englisch spricht und die Leute haben eine sehr lässige, karibische Art zu reden: ey maaaaaaan, whaz uuup?!
Unser Dinner hatten wir bei Fran, einer lebensfrohen Lady, die uns Rumpunsch und Hummer vom Grill direkt am Meer servierte. Das Essen war billig und unglaublich lecker!
Später hatten wir noch super leckere Pina Coladas in einer Reggae-Bar.
Am nächsten Tag war ein Schnorkelausflug mit einem Segelboot geplant. Leider war das Wetter nicht der Hit, es war sehr bewölkt und windig. Wir setzten trotzdem Segel und verbrachten einen wunderschönen Tag auf hoher See mit „Reggaemuffin“.
Wir stoppten an drei verschiedenen Korallenriffen, wir sahen Haie, riesige, mittlere und kleine Fische, eine grüne Muräne und, mein persönliches Highlight, 3 Meeresschildkröten.
Kevin, unser Guide, nannte eine davon „Lucky“, weil sie nach einem Haiangriff nur noch 3 Flossen hat. Nach dem dritten Stopp froren wir alle sehr und wir bekamen Rumpunsch zum Aufwärmen. Ausserdem gab es in Limonensaft „gekochte“ Shrimps.
Als wir das Schiff verließen waren wir schon gut angeheitert. Wir gingen anschließend in eine Strandbar und tranken Happy-Hour-Cuba Libre. Die Drinks waren mehr Cuba als Libre und bis zum Abendessen waren wir sehr betrunken. Wir gingen in ein tolles Hinterhof-Restaurant und Wish Willy servierte uns Hummer, Red Snapper, Shrimps und Hühnchen vom Grill. Es war ein wahres Festmahl.
Danach gingen wir wieder in die Reggae-Bar und anschließend noch Tanzen in den einzigen Nightclub der Insel.
Den nächsten Tag verbrachten wir bis 14 Uhr am Strand und verließen Caye Caulker schweren Herzens und dennoch voller Vorfreude auf den Dschungel.
Zweiter Stopp: San Ignatio
Das „Hotel“ in San Ignatio war sehr cool. Wir schliefen in kleinen Hütten, die in der ganzen Anlage verteilt waren, die Toiletten waren ausserhalb der Zimmer und „Compostable“, das heißt, wir hatten keine Spülung, dafür mussten wir getrocknete Baumrinde in das Loch auf unser „Geschäft“ werfen. Überraschenderweise hat es kein bisschen gestunken. Die Duschen waren auch draussen und das (Regen-) Wasser wurde in einem großen Kanister auf dem Dach von der Sonne aufgewärmt. Daher war das Wasser nicht kalt, es war aber auch nicht sonderlich warm. Mir war das allerdings mehr als egal, denn nach dem Caving war ich mehr als verdreckt und verschwitzt, ich hätte auch eiskalt geduscht.
Ach ja, Caving:
erst sind wir eine Stunde durch den Dschungel gelaufen. Unser Guide hat uns einen Moskito-Wedel aus einem riesigen Gestrüpp gebastelt und wir haben eine Killer-Ameisenstraße durchquert, glücklicherweise wurde niemand gebissen. Die Höhle, in die wir gegen Mittag hinabstiegen, heißt Crystal Cave und ist ein altes Maya-Heiligtum. Die Maya haben die Höhle als Opferstätte genutzt, denn sie glauben an die „Unterwelt“, es ist aber nicht die Hölle sondern ein Teil des großen Ganzen, dass jeder einmal durchschreiten muss und ein sehr mystischer Ort.
Am Eingang der Höhle bekamen unser Höhlen-Mittagsessen: sehr leckere Burritos mit Schinken, Käse und Gemüse. Die Stärkung hatten wir bitter nötig, denn was wir die nächsten 6 Stunden machten war sehr anstrengend aber auch atemberaubend und wunderschön. Wir kletterten, schlitterten und krochen durch die Höhle, in der wir nicht nur unglaubliche Stalagmiten, Stalagtiten, Stalagmaten und Formationen, die ich vorher noch nie gesehen habe, sondern auch Überbleibsel der Mayas fanden (zerbrochene Vasen, Feuerstellen, Schmuck, Knochen und einen Totenkopf). Der Abschluss der Tour war das „Wunderland“, der Pfad wurde steiler und noch schwieriger aber es hat sich gelohnt: die „Kammer“ enthielt unglaubliche Gesteinsformationen und es hat überall Geglitzert und Gefunkelt – es war einfach wunderwunderschön und die Strapazen wert. Ich habe noch nie so sehr geschwitzt und ich war noch nie so verdreckt wie nach dem Caving in Belize, aber ich möchte diese Erfahrung auf keinen Fall missen. Es war beeindruckend, wie super die Mädels mit der Situation umgegangen sind: keine hat gemeckert oder sich beschwert, im Gegenteil: wir hatten eine Menge Spaß – vor allem als wir nach guten 4 Stunden alle gemeinsam in ein Wasserloch pinkelten.
Als wir wieder an die Oberfläche kamen, war es bereits dunkel und wir liefen eine Stunde durch dem Dschungel zurück zum Auto.
Ich war selten so müde, verdreckt, hungrig und glücklich wie an diesem Abend.
Am nächsten Tag verließen wir San Ignatio und Belize nach Guatemala.
Guatemala
Erster Stopp: Isla de Flores
Die Insel Flores liegt inmitten eines Sees, erinnert an ein sizilianisches Dorf und ist wunderschön.
Es gibt zwar keinen Strand, dafür kleine Brücken, auf denen sich die Touristen und die Einheimischen zum Sonnenbaden und Schwimmen treffen.
Ein Highlight, dass man von der Insel aus in ca. 1 ½ Std. erreichen kann sind die Maya-Ruinen Tikal.
Da wir schon einige Maya-Ruinen gesehen haben, entschieden wir, diese ohne Guide auf eigene Faust zu besichtigen.
Ich muss sagen, diese Anlage hat mir bisher am besten gefallen. Die Ruinen sind noch nicht alle aufgedeckt und komplett restauriert und liegen mitten im Regenwald Guatemalas. Da wir sehr früh morgens aufgebrochen sind hatten wir die Chance einige Tiere zu sehen. Wir sahen ein Krokodil, Brüllaffen, Klammeraffen, Truthähne, Papageien und Nasenbären.
Die Ruinen haben etwas mystisches, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie noch mehr oder weniger unberührt im Herzen des Regenwaldes liegen, von Moos bewachsen sind und man die Brüllaffen brüllen, die Vögel zwitschern und die Nasenbären und andere Tiere im Gebüsch rascheln hören kann. Ausserdem sind keine Händler in der Anlage erlaubt.
Hier der Link zur Beschreibung von Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tikal
Zweiter Stopp: Rio Dulce
Auf dem Weg zum Rio Dulce machten wir an einem Wasserfall halt um dort zu baden und Mittag zu essen. Am Gipfel des Wasserfalls ist eine heiße Quelle, die den Wasserfall in eine heiße Dusche verwandelt.
In Rio Dulce mussten mir den Rio Dulce mit einem Boot überqueren, um in unser Hotel/Lodge zu kommen. Die Lodge war umwerfend, wir hatten schöne Zimmer und Hängematten zum chillen.
Das Essen dort war auch sehr gut, ich habe mir endlich mal ein Steak geleistet und am nächsten Tag Surf & Turf.
GAP hat uns ein 500 US$-Budget als Spende für ein Waisenhaus am Rio Dulce überlassen, für das wir Windeln, Milchpulver, Deo, Haargel, Zahnbürsten, Brot, Spielzeug und zwei Piñata kauften. Wir durften die Geschenke persönlich überreichen und hatten eine Menge Spaß mit den Kindern zwischen 2 und 17 Jahren. Wir spielten mit ihnen mit den neuen Bällen, dem Hula Hup und sahen zu ersten Mal, wie das Piñata -Spiel funktioniert: es ist ähnlich wie Topfschlagen, nur dass die Piñata an eine Schnur gehängt wird.
Ein Kind schlägt mit verbundenen Augen mit einem kleinen Stecken um sich und versucht die Piñata zu zerschmettern. Wenn das gelingt, fallen die Bonbons und Lutscher, die sich im Inneren der Pappmännchen befinden, herunter und die Kinder sammeln die Süßigkeiten ein.
Ich hab selten sowas süßes gesehen. Die Kinder waren wirklich niedlich und total lieb, viele sprechen ein bisschen englisch da die Sozialarbeiter dort fast alle aus einem englischsprachigen Land sind. Ich fand es toll, das Waisenhaus zu besuchen und den Kindern dort eine Weihnachtsfreude bereiten zu können.
Nachmittags chillten wir in der Lodge, da das Wetter nicht sehr berauschend war. Am Abend tranken wir Cuba Libre, wie am Abend davor und am Abend davor… das ist mein Ersatz für Glühwein, Punsch und Feuerzangenbowle!
Ach ja, bald ist Weihnachten!
Dritter Stopp: Antigua / Lake Atitlán
Antigua ist eine tolle Stadt am Fuße eines Vulkans und ein UNESCO-Welterbe. Die Läden und Restaurants (sowie Fastfood-Ketten wie Mc Donalds) befinden sich in den denkmalgeschützten Häusern und das verleiht dem Ort ein besonderes Flair.
Wir hatten unsere bisher beste Partynacht in Antigua, und das obwohl es anfangs gar nicht danach ausgeschaut hat. Nach dem Abendessen versuchten wir in den neu eröffneten Irish Pub zu gehen, aber der war voll. Dann gingen wir in einen Salsa Club, der eine halbe Stunden nachdem wir ihn betreten hatten, schloss. Jeff erklärte uns, dass Clubs und Bars um 1 Uhr schließen, aber er hatte ein Ass im Ärmel und wir gingen in eine kleine Hinterhof-Bar , die eigentlich schon geschlossen war und in der wir den Besitzer und 4 junge Männer antrafen. Ich dachte erst, dass das nie was wird aber die Stimmung wandelte sich schneller als ich schauen konnte. Die Jungs spielten super Musik für uns, wir tanzten ausgelassen und der Besitzer der Bar gab einen Cuba Libre und Tequila Sunrise nach dem anderen aus.
Ich landete von vor der Bar auf der Bar und am Ende hinter der Bar – mit dem Besitzer knutschend (und ich fühl mich ganz schrecklich dass ich mich nichtmal an seinen Namen erinnern kann)… Der Spruch: „come as strangers – leave as friends“ trifft in diesem Fall 100%ig zu!
Am nächsten Morgen bzw ein paar Stunden später zahlten wir alle für die letzte Nacht – wir hatten den schlimmsten Kater des bisherigen Trips und zu allem Übel mussten wir mit Chicken-Bussen nach Panajachel am Lago di Atitlán fahren. Die Busse waren alle überfüllt und die Straßen waren sehr kurvig. Wir wurden gut durchgeschüttelt und zwischen die Einheimischen gedrückt und gequetscht. Nach 3 Mal umsteigen und ein paar Stunden auf einem tollen Markt entschlossen wir einstimmig einen Van zu mieten und so die letzten 2 Stunden zum See zu fahren. Die Chickenbusse in Guatemala waren ein tolles Erlebnis, für mich allerdings eher einmalig.
Da wir alle übernächtig und richtig fertig waren, gingen wir alle sehr früh ins Bett. Julia und ich schliefen insgesamt 13 Stunden.
Für den nächsten Tag – Weihnachten – hatte ich mir selbst ein Geschenk gemacht: ich ging Paragliding über dem See. Der Lake Atitlán ist berühmt durch seine 3 Vulkane, die den See nicht nur umrunden sondern auch geformt haben.
Christian, mein Pilot, sagte, dass das der beste Tag zum Paragliding seit Monaten wäre, der Wind ist genau richtig und wir würden einen gigantischen Flug haben – und er hatte so recht. Ich hab zwar keinen Vergleich aber wir waren sehr hoch, fast über den Wolken, blieben über eine Stunde in der Luft, flogen sehr weit und machten ein paar tolle Stunts.
Christian und seine Frau Steffi sind allerdings Guatemaler, sprechen aber beide deutsch und haben einen sehr süßen Sohn, Liam, den sie 3-sprachig aufziehen. Das waren sehr liebe Leute!
Abends gingen wir zum ersten Weihnachts- und Abschiedsessen (denn am nächsten Morgen mussten wir uns bereits von Shell und Gaz verabschieden). Ich hatte dort das beste und günstigste Steak meines bisherigen Trips .
Zurück in Antigua feierten wir Aussie-Weihnachten mit den besten Nachos meines bisherigen Trips im Café Frida, einigen Cocktails am Nachmittag, einem leckeren Essen und Wein in einem tollen Restaurant und mehr Cocktails in einer Bar (ich kann mich leider an keine Namen mehr erinnern – ist aber auch kein Wunder nach so viel Alkohol).
An unserem letzten Tag in Antigua mussten wir uns von Tiff, Kate S. und Jeff verabschieden und wir lernten Sean, unseren neuen Tourleader, und den Rest der neuen Gruppe kennen.
Julia und Kate M. bestiegen einen Vulkan, von dem es hieß ,dass sie dort Lava sehen würden und das war der einzige Grund, warum sie sich diese Tour antun wollten. Als sie spät abends nach Hause kamen sahen wir ihnen schon an, dass es sehr anstrengend gewesen sein muss und sie haben überhaupt keine Lava gesehen. Nat und ich legten einen Beauty-Tag ein und ich gönnte mir eine Mani- und Pediküre was bitter nötig war (Mumu, falls du das hier lesen solltest: deine Pediküre ist sehr viel besser und nicht zu vergleichen!).
Unsere neue Gruppe hat uns alle nicht begeistert und ich habe eine schreckliche Vorahnung dass der nächste Trip nicht so lustig wird wie die zwei vorigen. Noch dazu sind wir Silvester nicht auf Roatan Island, wie ich dachte, sondern in Tegucigalpa, eine Zwischenstopp-Stadt und noch dazu recht gefährlich. Ich hoffe sehr, dass es besser wird als ich denke und ich bin sehr froh, dass Julia, Kate und Nat noch bei mir sind – ich hab die drei, vor allem Julia, inzwischen sehr lieb gewonnen.
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