Sonntag, 19. Dezember 2010

Mexico City



Mexico City hat es in sich! Ich war ganz schön fertig als ich im Hostal Regina angekommen bin, der Kater und wenig Schlaf steckte mir noch in den Knochen. Die Stadt ist RIESIG (22 Mio Einwohner), laut und überfüllt! Ausserdem kommt mir hier alles spanisch vor! Keiner versteht mich, wirklich keiner. Ich hatte aber Glück, denn ich stellte fest, dass am Abend eine Show auf dem Zócalo „Place de la Constitución“ (der zweitgrößte Platz der Welt) stattfindet. Es war zwar wahnsinnig voll aber die Show war das Spektakulärste, dass ich je gesehen habe: auf die Gebäude um den Platz herum (Catedral ­ Sagrario Metropolitano, Palacio Nacional) wurden unglaubliche Bilder geworfen, die den Platz mal in einen Urwald, mal in einen Ozean oder ein kleines, mexikanisches Dorf verwandelten. Nebenbei gab es noch eine Show mit bestimmt einigen hundert Künstlern, eine Lichtershow und ein Feuerwerk.  Ich war begeistert. Nein, ich war sprachlos (aber das machte nichts, es hätte mich ja eh keiner verstanden... ). Ich probierte allerdings Maiskolben mit Mayo, Käse und Chili. Dieser wurde aus einem Kinderwagen mitten im Gedränge auf dem Zócalo verkauft.
Bei der kostenlosen Stadtführung (bei der der Guide 60 Pesos Trinkgeld bekommt) habe ich einiges über Mexico City erfahren. Mexico ist auf einem See erbaut. Die heutige Stadt wurde auf den Ruinen der alten Stadt erbaut, daher findet man heute noch gut erhaltene Ruinen unter den Häusern und es wurden viele Artefakte gefunden als die Metro gebaut wurde. Ich habe mich immer gefragt, was es mit den vielen Totenköpfen in Mexico auf sich hat, hier ist die Erklärung: Am Tag der Toten (1. auf 2. November) wird den toten Verwandten gedacht. Man deckt den Tisch mit den Lieblingsspeisen und –getränken der Toten, mit einem Gegenstand, der demjenigen gehört hat (eine Uhr oder ein Schmuckstück zB) und einem Skelett oder Totenkopf, der den Toten repräsentiert. Ich finde, dass ist ein schöner Brauch. 

Nach der Tour war ich mit einem netten Franzosen in der City unterwegs. Wir waren in einer Straße, in der es 24 Std/Tag Essen gibt. Das Essen war furchtbar aber das Erlebnis möchte ich nicht missen, vor allem wie wir mit Händen und Füssen versucht haben zu bestellen.
Wir haben die größte Bäckerei gefunden, die ich je gesehen haben. Dort gab es Empanadas. Die waren so ungefähr das Einzige dass nicht nur süß war. Ansonsten gab es sicherlich 300 verschiedene süße Teilchen, Kekse und Kuchen. Und der Laden war überfüllt (wie alles in Mexico City).
Ausserdem braucht man in Mexico viel Geduld. Auf den Turibus (der Open-Bus in Mexiko) habe ich über eine Stunde gewartet. Ist aber auch kein Wunder bei dem Verkehr.
Aber die Leute sind nett. Als ich bei einem Chinesischen Buffet war hat ein fremder Mexikaner meine Rechnung bezahlt. Ich fand das sehr freundlich von ihm und setzte mich zu ihm an den Tisch um mich zu bedanken. Alberto spricht ein kleines bisschen Englisch und wir konnten uns ein wenig unterhalten. Er lud mich auf den Torre Latino Americano ein. Von dort hat man einen guten Blick über Mexiko City aber das „Hochhaus“ an sich ist nicht besonders hoch.  Alberto wollte natürlich mehr als nur meine Gesellschaft als Dank, bekam er aber nicht. 

Das mexikanische Wrestling, dass ich Freitagabend angeschaut habe war großartig. Der Tourguide war sehr nett und sehr sexy was den ganzen Ausflug noch interessanter machte. Mexikanisches Wrestling unterscheidet sich ein wenig von WWF – die Männer sind sehr gut gebaut und tragen nicht viel mehr als eine Maske und einen knappen Slip. Es kämpfen immer 3 gegen 3 und gut gegen böse. Die Guten müssen sich an die Regeln halten, die Bösen nicht, dafür gewinnen meistens die Guten. Der sexy Tourguide, Andre, lud mich nach dem Wrestling in einen Club ein. Ich hatte die besten Margaritas mit Chilisalz und einen wunderbaren Abend. Andre kann auch sehr gut küssen. Am Samstag musste ich in das Metropol Hotel umziehen. Dort traf ich auf meine  GAP-Adventures-Gruppe. Nachmittags traf ich mich noch kurz mit Balpo, einem Couchsurfer, und seinen Freunden im Hardrock Cafe. Dabei habe ich lernen müssen, dass Mexikaner grundsätzlich mindestens 45 Minuten zu spät kommen. Der Kellner dachte, ich hätte ein Blind Date und kam immer wieder zu mir um mich zu beruhigen und mir zu versichern, dass „er“ sicher noch kommen würde. Er hat ganz mitleidig geschaut, als Balpo mit 2 Freunden auftauchte.
Abends hatten wir unser erstes Gruppentreffen, bei dem wir Chimi, unseren umwerfenden Tourleader kennenlernten. Die Gruppe besteht aus 13 Mädels und 2 Jungs. Die Mädels sind aus Australien, Neuseeland und Deutschland. Die Jungs aus Deutschland und der Schweiz. Viele der Mädels kennen sich zufällig, weil sie aus dem gleichen Ort kommen.
Mit Kate und Natalie besuchte ich den Guadalupe-Schrein, ein Pilgerziel bei dem sich am Tag der Guadalupe am 12. Dezember viele tausend Pilger einfinden. Ich wollte den Schrein nur wegen dem Song der Killers: „Happy Birthday Guadalupe“ sehen. Der Rest der Gruppe besuchte die Ruinen von Teotihuacán, mir war der Ausflug jedoch zu teuer.

Am Abend ging ich zu meinem Date mit Andre. Er lud mich in seinen Distrikt der Stadt, Coyoacán, ein. Wir verbrachten einen tollen Abend zusammen, gingen auf wunderbare Märkte, probierten verschiedene Cocktails, teuren aber unheimlich guten Tequila und Mezcal, sehr scharfe Taccos mit mexikanischem Kebab und zum Schluss landeten wir bei ihm zu Hause im Bett.
Um 1 Uhr verließ ich ihn und fuhr mit dem Taxi zurück ins Hotel. Leder musste ich Julia, meine Zimmergenossin, aufwecken um ins Zimmer zu kommen, da wir nur einen Schlüssel hatten.

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